Medikinet

1. Wirkung von Medikinet

Medikinet ist der Handelsname eines weiteren Präparates mit dem Wirkstoff Methylphenidat. Die genaue Bezeichnung lautet Medikinet Retard. Der Zusatz Retard weist darauf hin, dass die gewünschte Wirkung des Medikaments länger anhält. Das Präparat ist mit 10 mg und 20 mg Wirkstoff erhältlich.

Die Einnahme von Medikinet führt zur

  • Steigerung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.
  • zu einem Anstieg der psychophysischen Aktivität
  • der Unterdrückung von von Müdigkeit.

2. Wirkungsverlauf

Die Zielsetzung bei der Entwicklung von Medikinet war, einen schnellen Wirkungseintritt zu realisieren und eine möglichst lange Wirkdauer zu erreichen, wobei die Wirkung vor den Abendstunden abklingen sollte. Um diesen Effekt zu erreichen wird der Wirkstoff verzögert freigesetzt. Medikinet verfügt deshalb über eine 2-Stufen-Galenik mit 50% schnell und 50% verzögert freisetzendem Methylphenidat. Der Schultag soll so mit einer einmaligen morgendlichen Gabe abgedeckt sein und zu einer verbesserten Medikamenten-Compliance führen. Die medikamentöse Wirkung tritt in der Regel eine Stunde nach der Einnahme ein.

3. Dosierung

Die Therapie mit Medikinet sollte möglichst mit einer niedrigen Dosis begonnen werden und dann schrittweise bis zu einer ausreichend wirksamen Dosis gesteigert werden. In der Regel beginnt man mit 10 mg pro Tag am Morgen. Im weiteren Verlauf wird die Tagesdosis in wöchentlichen Schritten um 5-10 mg bis zu einer maximalen Tagesdosis von 60 mg erhöht.

Um eine lang anhaltende Wirkung zu gewährleisten sollte Medikinet Retard nach dem Frühstück eingenommen werden. Eventuell ist ein Nachdosieren mit schnell freisetzendem Methylphenidat am Nachmittag sinnvoll.

Auch kann es therapeutisch sinnvoll sein, in den Ferien Ausschleichversuche durchzuführen, um den Zustand des Kindes ohne Medikamente zu beurteilen. Möglich ist eine deutlich verringerte Symptomatik auch nach dem Absetzen des Medikaments.

4. Nebenwirkungen von Medikinet

Bei 10 Prozent der Patienten finden sich bei Behandlungsbeginn als Folgesymptomatik Nervosität und Schlaflosigkeit. Dieser kann jedoch durch eine Reduktion der Medikation entgegengewirkt werden. Bei ca. 1 Prozent der Patienten finden sich bei der Anwendung von Medikinet Retard vorübergehende Appetitstörungen, Kopfschmerzen oder Schwindel. Weiterhin befinden sich bei einem weiteren Prozent der Klienten zu Beginn der Behandlung Bauchschmerzen und Übelkeit, die jedoch durch eine weitere Nahrungsaufnahme gelindert werden können.