Psychostimulanzien in der Behandlung von ADHS

1. Wirkstoffe der Psychostimulanzien

Folgende Wirkstoffe werden der Substanzklasse der Psychostimulanzien zugeordnet: Methylphenidat, Pemolin und D-Amphetamin. Psychostimulanzien entfalten ihre Wirkung, indem sie für eine Konzentrationserhöhung des Neurotransmitters Dopamin sorgen, dies geschieht über die selektive Hemmung der präsynaptischen Transporter für Dopamin und Noradrenalin, sodass eine Wiederaufnahme verhindert wird. Methylphenidat ist in zahlreichen Medikamenten enthalten, die in der Behandlung von ADHS angewendet werden.

Weitere Informationen über die Handelsnamen der Psychostimulanzien:

  • Wirkstoff Methylphenidat:  Ritalin, Medikinet, Medikenet retard, Methylphenidat HEXAL, Concerta, Equasim
  • Wirkstoff Pemolin: Tradon
  • Wirkstoff D-Amphetamin: Dexamin

Neben der Substanzklasse der Psychostimulanzien werden als weitere Substanzklassen auch selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, Antidepressiva, Monoaminooxidase-hemmer und dopaminerge Substanzen eingesetzt.

 

2. Die Wirkung der Psychostimulanzien

Die Wirksamkeit der Wirkstoffe der Psychostimulanzien ist vergleichbar. Bei fast allen Kindern tritt die Wirkung innerhalb der ersten Woche ein. Bei Kindern im Vorschulalter treten Nebenwirkungen etwas häufiger auf. Bei Jugendlichen ist die klinische Wirkung weniger deutlich. Häufig kommt es bei medikamentös behandelten Kindern zu einer Verbesserung der Koordination und Graphomotorik, da diese Substanzklasse auch eine positive Wirkung auf motorische System besitzt.

3. Die Dosierung

Allgemein sollte mit niedrigen Dosen begonnen und dann schrittweise gesteigert werden. Maximale Wirkungseffekte zeigen sich häufig in der ersten Behandlungswoche. In den folgenden Wochen kommt es dann im Vergleich zur Maximalwirkung zu einer Abschwächung. Bei Einschlafschwierigkeiten kann in Einzelfällen eine kleine Dosis (ca. 5 mg) helfen, dass das Kind zur Ruhe kommt. Bei Nebenwirkungen wie Einschlafschwierigkeiten oder starken Appetitminderungen wird nur während der Schulzeit das Medikament gegeben. In der Regel wird pro Kilogramm 0,7 mg Wirkstoff verschrieben, wobei es jedoch zwischen den Patienten deutliche Unterschiede gibt.

Häufig mit einer Dosierung von zweimal 2,5 mg begonnen und diese dann wöchentlich um 2,5 mg bis 5 mg gesteigert. Übliche tägliche Dosierungen liegen bei abgeschlossener Einstellung dann zwischen 5 und 60 mg pro Tag.

4. Nebenwirkungen

Zu den Nebenwirkungen bei Methylphenidat zählen u.a. Schlafstörungen, Nervosität und Ängstlichkeit. Weiterhin können Ruhelosigkeit und Reizbarkeit auftreten. Seltener wird von Kopfschmerzen berichtet.

Die Nebenwirkungen bei Amphetaminen sind ähnlich. Hier werden u.a. Ängstlichkeit, Ruhelosigkeit, Überaktivität Schlafstörungen und Nervosität berichtet.

Bei Pemolin sind u.a. Benommenheit, Schlafstörungen, Schwindel und Kopfschmerzen als Nebenwirkungen bekannt.